Den Stoffwechsel auf Touren bringen

Diät-Trend Sirtfood: Wo kommt er her, was steckt dahinter und wie funktioniert es?

Ein Glas Rotwein am Abend? Bei der Sirtfood-Diät ist das kein Problem. Foto: istock

Nicht nur die Sängerin Adele schwört darauf: Effektiv abnehmen durch die Aktivierung von Sirtuin-Enzymen ist derzeit in aller Munde, oder besser gesagt: Magen. Denn der Diät-Trend aus den USA regt nachhaltig den Stoffwechsel an, baut Fett ab und Muskeln auf und sorgt somit für erstaunliche Abnehm-Erfolge.

Planzenbasiert und kalorienarm

Selbst Kaffee ist bei dieser Diat-Variante erlaubt. Foto: istock
Selbst Kaffee ist bei dieser Diat-Variante erlaubt. Foto: istock

Dabei handelt es sich bei der sogenannten Sirtfood- oder kurz auch Sirt-Diät um eine Kombination aus dem Verzehr pflanzenbasierter und kalorienarmer Kost.

Bevorzugt werden solche die bestimmte Lebensmittel, sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Denn diese wiederum erhöhen die Aktivität von Sirtuinen, einer Gruppe von Enzymen, die nicht nur den Stoffwechsel optimieren und somit für einen effektiven Gewichtsverlust sorgen, sondern sich auch positiv auf den Alterungsprozess auswirken und die Lebensdauer verlängern können.

Entdeckt wurde das Phänomen von den beiden amerikanischen Ernährungsmedizinern Glen Matten und Aiden Goggins. Sie fanden heraus, dass die in Sirtfood enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe das Immunsystem von Pflanzen widerspiegeln und entsprechend auch im menschlichen Körper für eine verbesserte Immunabwehr bis hin zu einer Minimierung des Krebsrisikos sorgen.

Darüber hinaus wirken sie Blockaden beim Stoffwechsel entgegen und bringen diesen so stark und zuverlässig auf Touren, dass bereits in einer Woche eine Gewichtsreduktion von bis zu drei Kilogramm möglich ist.

Gemüse in Saftform

Dabei ist die Konzentration auf Sirtfood aber nicht nur als kurzfristiges Abnehm-Programm konzipiert, sondern als langfristige und nachhaltige Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Und das ganz ohne generelle Verbote oder Einschränkungen.

Es geht zum Beispiel nicht darum, ausschließlich rein vegetarische Lebensmittel zu konsumieren. Sondern lediglich solche zu bevorzugen, die Sirtuin hochfahrende Pflanzenstoffe enthalten. Dazu zählt unter anderem grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat oder Grünkohl. Deshalb sind sogenannte grüne Säfte oder Smoothies ein elementarer Bestandteil des Sirt-Diätplans.

3-Phasen-Plan

Der besteht aus drei Phasen. In den ersten drei Tagen wird die Kalorienzufuhr auf1000 pro Tag reduziert. Auf dem Sirtfood-Speiseplan stehen eine Mahlzeit und drei grüne Säfte, die den Stoffwechsel ankurbeln.

In den darauffolgenden vier Tagen wird der Kalorienanteil auf 1500 und die Anzahl der Mahlzeiten auf zwei erhöht - bei nur noch zwei Portionen grüner Smoothies.

Hat man diese Woche geschafft, beginnt ab dem achten Tag die entscheidende, mindestens eine weitere Woche andauernde, aber prinzipiell zeitlich offene Phase der neuen Trend-Diät. Zwei grüne Säfte pro Tag werden beibehalten, die Anzahl der Mahlzeiten kann aber wieder auf drei erhöht werden.

Wein, Kaffee und Schokolade erlaubt

Dunkle Schokolade - in Maßen - darf genascht werden. Foto: istock
Dunkle Schokolade - in Maßen - darf genascht werden. Foto: istock

Wichtig ist dabei die Konzentration auf Lebensmittel, die eben jene sekundären Pflanzenstoffe enthalten, welche die Sirtuine anregen. Neben grünem Gemüse zählen dazu bestimmte Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Thymian, Gewürze wie Kurkuma, Chili oder Zimt, Obst und Zitrusfrüchte so-wie Ingwer, Knoblauch, Salbei, Hülsenfrüchte, Blattsalate, Rucola, Chicorée, Kohl, Rettich, Hülsenfrüchte und Sojaprodukte sowie bestimmte Nussarten wie Cashews, Erd- oder Walnüsse. Als Sirtfood-Hauptgericht würde sich also zum Beispiel eine grüne Gemüsepfanne mit Tofu eignen und zum Frühstück ein bunter Obstsalat mit Nüssen.

Auch eher diätuntypische Nahrungsmittel wie Rotwein, Kaffee, sowohl grüner als auch schwarzer Tee oder dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaogehalt zählen zu Sirtfood. Da sie aber vergleichsweise kalorienreich sind, sollten sie nur in Maßen auf dem Ernährungsplan stehen.

Produkte mit viel Weißmehl und Zucker sollten möglichst vermieden werden. Zudem sollten ausschließlich hochwertige Fette wie etwa Olivenöl verwendet werden. Eine radikale Ernährungsumstellung ist also für eine Sirtfood-Diät nicht unbedingt nötig.

Eine achtsame Konzentration auf viel Gemüse und wenig Kalorien dagegen schon.
mali

ZAHL DES MONATS

5 große Fehler

Ernährungsumstellung, extremer Sport oder radikale Diäten: meist ist das zu viel. Die fünf größten Fehler beim Abnehmen sind:
1: Unrealistische und radikale Diäten beginnen.
2: Nach der „Einfach Weniger Essen“Strategie vorgehen.
3: Kurzfristig die Essgewohnheiten ändern.
4: Dem verstärkten Hungergefühl nach einer Gewichtsabnahme nachgeben.
5: Schlaf und Stressmanagement vernachlässigen.
dpa